Nach Produktion und Druck dieser »zwiefach«-Ausgabe mussten wir uns ALLE wieder den Entscheidungen der Bundesregierung beugen. So wurde natürlich auch der Münchner Advent abgesagt und auf 2021 verschoben. Dieser wunderbare Artikel aber zeigt, wieviel Energie, Herzblut und Engagement in die geplante Veranstaltung gesteckt wurde. Wir sind traurig, dass sie, wie viele andere auch, nicht stattfinden wird, aber optimistisch und freudig für 2021! Eure »zwiefach«-Redaktion
»Jetzt erst recht!«
Der Münchner Advent soll auch in Zeiten von Corona stattfinden.
Text: Miriam Arteaga Foto: Sepp Leitner, Horst Eixenberger und Miriam Arteaga
Selbst als diese Zeilen entstehen, sind noch nicht alle Details geklärt, aber die Grundsatzentscheidung ist gefallen – der Münchner Advent, der seit sechs Jahrzehnten die Weihnachtsbotschaft auf die Bühne zaubert, soll auch in diesem Jahr in der Landeshauptstadt durchgeführt werden. Das Vorbereitungsteam des Münchner Kreis für Volksmusik, Lied und Tanz e.V. gibt sich extrem viel Mühe, um trotz aller Einschränkungen mit dieser traditionsreichen Veranstaltung Hoffnung und Halt zu geben – Mitwirkenden und Besuchern. Ein Blick hinter die Kulissen.
2020 jährt sich die Durchführung der Veranstaltung Münchner Advent zum 60. Mal und ausgerechnet heuer, im Jubiläumsjahr, kommt uns Corona dazwischen. Als wir im März zusammensaßen und arrangiert, getextet und geplant wurde, da schien das Thema noch lächerlich klein. Bis dann die Münchner Schule für Bairische Musik ihre Pforten für Wochen schließen musste. Und auch danach sagten wir uns: »Schau ma mal!« Mittlerweile ist die Entscheidung gefallen: Es wird einen Münchner Advent geben, nur eben diesmal in anderer Form. Denn wofür steht der Advent, wenn nicht für Hoffnung?
Zusammenrücken – aber wie?
Seit 60 Jahren erinnert der Münchner Advent daran, was Gemeinschaft ist. Wir werden stille und lauschen den Tönen der Ensembles, dem Gesang und dem Wort, das uns nachdenklich stimmt und wieder zusammenrücken lässt – normalerweise nach einem anstrengenden Jahr voll Stress und Arbeit und – möglicherweise – Sorge. Und genau da hapert’s in diesem Jahr, mit dem Zusammenrücken. Physisch gesehen zumindest. Aber, und das ist ja die Idee dahinter: Können wir nicht auch zusammenrücken, ohne ganz nah beieinander zu sein? Müssen es tausende sein, reichen nicht auch wenige, um daran zu erinnern, was der Advent wirklich bedeutet?