Wie der »Kater Mikesch« zu seinem Zwiefachen kam
Text und Interview: Magnus Kaindl Fotos: Archiv Willy Honegger, Michael Studt, Ralf Steinberger
Besonders den älteren Generationen dürfte die Geschichte vom Kater Mikesch in bester Erinnerung sein. Im Original als Kinderbuch Kocour Mikeš des tschechischen Schriftstellers Josef Lada bereits in den 1930er-Jahren publiziert, wurde dieses Märchen vom sprechenden Kater durch die deutsche Nacherzählung von Ottfried Preußler zu Beginn der 1960er-Jahre auch in Deutschland schnell zu einem beliebten Publikumserfolg. Mit dazu beigetragen hat sicherlich die Augsburger Puppenkiste, die bereits kurz nach Erscheinen 1964 den Stoff fürs Fernsehen verfilmt hat, damals freilich noch in schwarz-weiß.
Doch die zeitlose Geschichte vom Kater, der im Dorf Holleschitz durch seine Hilfsbereitschaft zu Ansehen kommt, durch ein Missgeschick und aus Angst vor Ärger in die weite Welt zieht und bei einem Zirkus als gestiefelte, sprechende Katze Reichtümer anhäuft und schließlich wieder in das Dorf zurückkehrt, wo er herzlich empfangen wird, fesselt Kindergenerationen bis heute. Ich kann mich noch gut an die bereits arg zerfledderten Bücher meiner Eltern erinnern, die sie als Kinder verschlungen haben und an uns weitergegeben haben. Und der Kater meiner Tante damals hieß, wie sollte es anders sein, Mikesch.