Schätze aus dem Schallarchiv
Text und Sendung: Evi Strehl Foto: colourbox.com, Dieter Schnöpf
Dass im BR Schallarchiv viele (volksmusikalische) Raritäten schlummern, kann sich jeder vorstellen. Besonders interessant ist aber, dass solche Archivschätze regelmäßig gehoben und der Öffentlichkeit – sprich den BR Heimat-Hörern – zugänglich gemacht werden.
An jedem Sonn- und Feiertag ist deswegen um 16.05 Uhr ein wichtiger Termin für Liebhaber alter Sendungen von Paul Ernst Rattelmüller, Hedi Heres, Willi Grosser, Josef Fendl, Eugen Oker, Philipp Maas, Wilhelm Schmid, Emil Händel usw.
Sie alle haben viel Zeit, Wissen und Herzblut investiert in »ihre« Sendungen für die verschiedenen Radioprogramme des BR, die da hießen: Boarischer Hoagascht, Volksmusik-Wunschkonzert, Am Abend in da Stum, Wann da Gockl kraht, Aus Schwaben und Altbaiern, Aus dem Studio Franken oder Schmankerln. Immer sind natürlich die passenden Musikstückln und Lieder dazu ausgesucht worden, die solche Sendungen erst zu einem gelungenen Ganzen werden ließen.
»Es wäre einfach zu schade, wenn sie weiter ungehört blieben«, heißt es auf der Internetseite von www.br-heimat.de . Deshalb machen wir auf ein paar ausgewählte Sendungen in der »zwiefach« aufmerksam – und wünschen viel Spaß beim Entdecken der Schätze!
Infos zu den Sendungen: https://www.br.de/radio/br-heimat/sendungen/schaetze-aus-dem-schallarchiv-102.html
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Sonntag, 20. Oktober
Josef Fendl
»Der Teifi kann predigen« (Erstsendung 27.10.1984)
»Schad, dass d net dagwesn bist, wia mei Stadl abbrennt is,« hat dersell Bauer zum Feuerschlucker im Zirkus gsagt, »da hättst di vollfressn könna!«
Diese kurzen Witze hat Josef Fendl Bauernseufzer genannt – hunderte davon hat er gesammelt und in diversen Büchlein herausgegeben.
Geboren wurde er am 17.1.1929 im Landkreis Straubing-Bogen und war als »niederbayerischer Gastarbeiter in der Oberpfalz« fast 40 Jahre lang Lehrer in Regensburg und Neutraubling. Über 30 Jahre wirkte er als ehrenamtlicher Heimatpfleger im südlichen Landkreis Regensburg. U. a. redigierte er unzählige Hefte der Beiträge zur Geschichte des Landkreises Regensburg, wie auch Straubinger Kalender, den ältesten Heimatkalender Deutschlands (2019: 423 Jahrgang).
Der »literarische Besenbinder« hat inzwischen über 60 Bücher herausgegeben und war landauf, landab als temperamentvoller Rezitator seiner Schwänke, Sprüche und Wirtshausaphorismen bekannt. Die besondere Liebe des »weiß-blauen Wanderpredigers« gehört der bairischen Sprache und der Heimatgeschichte.
In 120 Anthologien und Lesebüchern sind Beiträge des Dialektdichters enthalten. Zwischen 1983 und 1992 redigierte und sprach er etwa zwanzig Sendungen für den Bayerischen Rundfunk, die nach und nach in der Reihe »Schätze aus dem Schallarchiv« wieder zu hören sind.