»Spielt dem Herrn auf der Harfe, begleitet die Harfe mit Gesang.«

»Spielt dem Herrn auf der Harfe,

begleitet die Harfe mit Gesang.«

Für den Kirchenmusiker Hans Berger sind Musik und Gesang die schönste Form des Gebets

Text und Interview: Carmen E. Kühnl Fotos: Rainer Nitzsche

Wenn BR-​Heimat am Sonntagvormittag festliche Volksmusik im Programm hat, freuen sich viele Hörerinnen und Hörer auf Hans Berger und sein Ensemble, den Montini-​Chor oder den Müllner-​Peter-​Chor, für die er seit Jahrzehnten eingängige Musikstücke komponiert.

Als achtes von neun Kindern war er eigentlich als Hoferbe vorgesehen. Doch seine Liebe zur Musik ließ ihn nach der Landvolkshochschule Wies in Steingaden das Richard-Strauss-Konservatorium in München besuchen.
Wie der Kirchenmusiker berichtet, hat er schon als Bub an der Orgel der kleinen Kirche von Wall versucht, schwierigere Stücke so einfach zu machen, dass auch ungeübte Stimmen kräftig mitsingen konnten. Diese Gabe hat er über die Jahre ausgebaut und erfreut damit bis heute viele Kirchenchöre und Singkreise sowie ein breites Publikum.
Berger wurde für sein musikalisches Schaffen und sein soziales Engagement vielfach ausgezeichnet. Am 19. April 2020 erhält er bei einem Konzert im Dachauer Schloss den Anerkennungspreis der Bayerischen Volksstiftung.
»zwiefach« gewährte er einen Einblick in seine Musikwerkstatt.

  • Hans, wie bist Du drauf gekommen, selber Lieder zu machen?

Als Volksmusikant und Kirchenmusiker bin ich fast zwangsläufig dazu gekommen.

Jahrelang war ich hauptberuflich als Organist auf Kirchenemporen tätig und hab dabei viele Lieder aus dem Gotteslob gespielt. Eines hab ich sehr schnell gemerkt, dass nämlich viele zwar einen schönen Text haben, aber nach meinem Gefühl nicht gut ins Gehör gehen. Was nutzt das schönste Lied, wenn es schwer zu spielen und singen ist?
Vor allem für Kirchenchöre und Kirchenmusiker wollte ich deshalb Musik schreiben, die ins Ohr geht und spielbar ist. So entstanden dann neue Melodien.
Ich sag oft und gern, dass Komponieren eigentlich gar nicht so schwer ist, denn: Die Noten gibt es ja schon. Wie die Buchstaben für den Dichter oder die Farben für den Maler….

  • Wann hast Du ungefähr mit dem Komponieren begonnen?

Schon während meiner Zeit am Richard-​Strauss-​Konservatorium in München hab ich die Stelle als Kirchenmusiker in Oberaudorf übernommen. Das war ab 1973. Doch wenn ich recht überlege, hab ich schon in der Zeit als Organist in der Bergkirche Wall erste Erfahrungen gesammelt.

  • Aus welchen Themenkreisen stammen Deine Lieder?

Die Lieder für Chormusik kommen hauptsächlich aus dem Jahreskreis der katholischen Kirche. Man kann sie mittlerweile sogar mit allen möglichen Besetzungen und Formationen in Gottesdiensten hören.

Bei den Volksmusikstücken für das Ensemble geht mein Blick in die nähere Umgebung. Die Berge meiner Heimat und die Jahreszeiten mit dem Almsommer inspirieren mich stets zu neuen Stückln.

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Hans Berger dirigiert den Montini-Chor