»Grüaß enk alle miteinand!«
Vom Kletzeigeh in Traunwalchen
Das Anglöckeln, regional auch Anglöcken, Anklöckeln, Anklöpfeln, Kletzeigeh oder Klopfagehn genannt, ist ein in der Vorweihnachtszeit in Bayern und Österreich verbreiteter Brauch, dessen Wurzeln bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen. Damals wie heute ziehen Sängergruppen an Donnerstagen im Advent von Haus zu Haus, singen und tragen den Bewohnern Gedichte vor, um damit die Geburt Christi anzukündigen. »zwiefach«-Autor Elmar Walter hat sich mit seinem Bruder Florian, seines Zeichens Vorstand des Gebirgstrachten-Erhaltungsvereins D’ Traunviertler, über die aktuelle Brauchausübung in Traunwalchen unterhalten.
Text: Elmar Walter
- Elmar Walter: Ihr habt beim Trachtenverein D’ Traunviertler Traunwalchen vor einigen Jahren begonnen, mit den Trachtenkindern Anklöckeln zu gehen. Wie ist es dazu gekommen? Was war die Idee dahinter?
Florian Walter: Im Jahr 2008 haben wir festgestellt, dass immer weniger Kinder in der Adventszeit den Brauch des Klöpfelns pflegen und das in einer Vorstandssitzung diskutiert. Während in den umliegenden Ortschaften und Ortsteilen diese Tradition noch lebendig zu sein schien, war das im Dorf Traunwalchen selbst anders.
Unsere damalige Vortänzerin Irmi Irgmeier – geb. Thaler –, die zu dieser Zeit ihre Ausbildung am Mozarteum Salzburg absolvierte, und ich – ich war damals Vorplattler – baten daraufhin den ehemaligen Leiter der Musikschule Traunwalchen, Franz Jaksch, mit unseren Trachtenkindern ein Klöpfellied einzustudieren. Unser Ziel war es, den Brauch des Klöpfelns in Traunwalchen wieder aufleben zu lassen, unsere Jugendlichen im Verein dafür zu begeistern und auch Kindern und Jugendlichen, die nicht in unserem Verein engagiert waren, den Brauch näher zu bringen.
- Wie läuft das Ganze ab? Seid ihr eine Gruppe oder mehrere Gruppen?
Ja genau. Angefangen haben wir mit etwa drei Gruppen. Heute sind wir teilweise mit zehn Gruppen an zwei Donnerstagen in der Adventszeit unterwegs. Einmal mit unserer Kindergruppe und einmal mit unserer Jugendgruppe. Die je fünf bis sechs Kinder oder Jugendlichen werden von ein bis zwei Erwachsenen begleitet. Und ein Musikant ist natürlich auch mit von der Partie, entweder mit diatonischer Ziach, Gitarre oder Flöte. Jede Gruppe ist entweder für einen Ortsteil eingeteilt oder für zwei bis drei Straßen im Ortskern Traunwalchen.
- Was für Gedichte und/oder Lieder verwendet ihr?