Editorial zwiefach 01-2022

»Das Leben ist schön. Schreiben wir darüber.«

Helmut Schmidt (Die Zeit)

Liebe Sänger & ­Musikanten, liebe Leserinnen & Leser!

Unser Magazin geht heuer ins 65. Jahr. Ein stolzes Alter für eine Fachzeitschrift. 1956 hat Wastl Fanderl zusammen mit ein paar wenigen Mitstreitern die Sänger- und Musikantenzeitung ins Leben gerufen. Wenn sie es nicht getan hätten, dann müsste man das Heftl heute glatt erfinden! In den vergangenen Jahrzehnten hat unser Periodikum, das zwischendurch auch mal Sänger & Musikanten hieß und nun seit zehn Jahren den Namen »zwiefach« trägt, einige Höhen und Tiefen überstanden. Mehrfach gab es sehr emotional geführte Diskussionen um die Ausrichtung des Blattes – intern wie extern. Zum Glück gab es immer wieder namhafte Persönlichkeiten aus der Volksmusikpflege und darüber hinaus, die den besonderen Wert des Magazins erkannten und neben Schweiß und Tränen auch viel Herzblut hineinsteckten.

Nun kommt die »zwiefach« also schön langsam ins Rentenalter, anzumerken ist ihr das freilich nicht. Das Layout ist frisch und doch traditionell gehalten, die Beiträge bilden alle zwei Monate das musikalische Leben vieler Regionen in Vergangenheit und Gegenwart ab und die zahlreichen Noten von Liedern und Stückln sowie die Veranstaltungstipps animieren zum eigenen Tun und Erleben. Also alles in Butter!? – Fast.
Zeitschriften – wenn es sich nicht gerade um Mitgliederblätter handelt – haben in der digitalen Welt einen immer härter werdenden Stand, noch dazu, wenn es sich um Nischenprodukte handelt. Auch die »zwiefach« kämpft seit vielen Jahren darum den Kopf über Wasser zu halten. Dank einer treuen Leserschaft, zahlreichen verlässlichen Partnern unter den Anzeigenkunden und in der Redaktion, viel Innovationskraft, kreativen Ideen und einer gehörigen Portion Idealismus ist das bisher immer bestens gelungen. Aber die Luft wird dünner. Die Preise für Papier und Versand steigen stetig. Die langjährige Leserschar schrumpft altersbedingt. Bisher konnten wir das gut kompensieren. Aber auch uns setzen jetzt die Pandemie und ihre Folgen verstärkt zu.
Die »zwiefach« braucht einen Booster, sie braucht Euch, liebe Leserinnen und Leser, liebe Sänger, Tänzer und Musikanten, liebe Volksmusikbegeisterte! Macht für unser gemeinsames Magazin Werbung – immer und immer wieder –, werdet nicht müde Eure Freunde und Bekannten auf die »zwiefach« hinzuweisen, verschenkt ein Abo zum Geburtstag! Helft mit, dass wir das Erbe von Wastl Fanderl auch der nächsten Generation übergeben können. Wir wollen auch weiterhin einen wertvollen Beitrag zur Volksmusikpflege in Bayern und darüber hinaus leisten. Unser Netzwerk wird immer weiter gespannt – ab dieser Ausgabe sind etwa auch unsere Freunde vom Haus der Volksmusik in der Schweiz in der Redaktion vertreten (Ein herzliches Grüazi!) – und unsere digitalen Angebote mit den ungeahnten Möglichkeiten begeistern auch die Jungen. Jetzt ist es auch an Euch zusammen mit uns den weiteren Bestand der »zwiefach« zu sichern. Vielen Dank im Voraus für Eure Unterstützung!
Ich wünsche Euch einen guten Start in ein gesundes neues Jahr.

Euer Roland Pongratz