Klaus Paier und Asja Valcic
„Vision for two“
Act Music, August 2019
Text: Christina M. Bauer
Akkordeon-Solist Klaus Paier aus Österreich und seine kroatische Duo-Partnerin Asja Valcic am Cello holen aus dem Akkordeon-Cello-Duo ein enormes Spektrum an Stilen, Klängen und Stimmungen heraus. Zum zehnjährigen Duo-Jubiläum veröffentlichen sie nun ihr neues Album. Es ist das fünfte bei der Münchner Musikfirma Act Music. Paier entfaltet dort einmal mehr seine Vielseitigkeit. Er kann dem Akkordeon scheinbar mühelos einen fast schon orchestralen Sound entlocken (u. a. „Vision for Two“, „Straight Thirteen“ und „Moving On“), es grazile Melodien förmlich singen lassen (u. a. „Moment of Lightness“, „Dans l’esprit de Debussy“), kontrastiert gewichtiges Bassspiel mit lyrisch-balladesken Melodien, dichte Akkordgefüge mit reduziert ausgefeilten Tonfolgen, Melancholisches und Flirrendes, Volltönendes und Zartes. Am Bandoneon bezieht er noch den bloßen Klang der Luft beim Spielen unmittelbar mit ein („El Alba“). Die Akkordeon-Musik wiederum erklingt erstmals an dem von ihm selbst entwickelten Akkordeon „Passion“, von dem es nur einige wenige Modelle gibt.
Cellistin Valcic streicht in die Musik kräftige, dunkle Melodielinien hinein, mal schwermütig und reflektiert (u. a. „Angela“), in anderen Stücken heiter beschwingt (u. a. „Mozart Incognito“) oder verträumt (u. a. „El Alba“). Bisweilen zupft sie die Saiten pizzicato (u. a. „Moment of Lightness“). Wie Paier hat auch sie sich ursprünglich klassisch ausbilden lassen, anschließend dann ihr musikalisches Spektrum vielseitig ergänzt und umgewandelt. In ihren nun zehn Duo-Jahren haben sich Paier und Valcic ein fein aufeinander abgestimmtes Zusammenspiel angeeignet. Die Musik für ihr neues Album haben beide etwa zu gleichen Teilen komponiert.
„Vision for Two“ ist ein inspiriertes, hörenswertes Repertoire, das melodisch, harmonisch und rhythmisch klassische, weltmusikalische und Jazz-Facetten integriert, und daraus eine sehr ungewöhnliche Duo-Musik entwickelt.