"Ich spiele, was mir in den Sinn kommt" - Teija Niku
Finnischer Folk, Balkanmusik, finnischer Tango, amerikanische Folklore, Anklänge von Jazz bis Pop, und viel Improvisation: Es ist eine stilintegrierende, besondere Musik, die Teija Niku spielt. Über weite Strecken schreibt sie ihr Repertoire selbst, das Einflüsse aus aller Welt in melodieverliebte, reflektierte bis temperamentvolle Songs gießt. Einerseits feinsinnige Solistin, tritt sie parallel in unterschiedlichsten Ensembles auf, etwa ihrem Teija Niku Kvartetti und dem Trio Karuna. Mit dem Duo Aallotar kommt sie im Februar nach Deutschland auf Tour. Im nächsten Sommer möchte sie wieder mehr mit der Grupa Balkan auftreten, mit der sie vor einigen Jahren die Konsta Jylhä Competition gewannund für den Emma Gaala nominiert war. Jetzt heißt es also: Daumen drücken, dass es keine virusbedingten Absagen gibt.
Text: Christina Bauer; Fotos: Antti Kokkola, Archiv Teija Niku, Adam Johnson, Kelly Davidson, Jimmy Träskelin, Antti Vuorenmaa
Was macht die Musik von Teija Niku aus? Die Finnin hat sich ihre eigene Musikwelt zwischen temperamentvoller Balkanfolklore, finnischem Tango und melodieverliebtem Soloakkordeon erschaffen. So viele Elemente hauchen ihrer Musik darüber hinaus Leben ein, aus Jazz, US-Folk, Pop und anderen, dass es zu jedem Einfluss, jedem Stil immer noch etwas davon Verschiedenes gibt. Das bedingt einen wesentlichen Teil der Faszination, für die Zuhörer - und für sie selbst. Nun ist Finnland wirklich nicht arm an tollen Akkordeonisten. Maria Kalaniemi, Kimmo Pohjonen, Johanna Juhola, das sind einige der bekanntesten, und es gibt viele andere. Teija Niku jedenfalls weiß dieses Spektrum um eine nach vorn blickende, kreative, ideenreiche, stilintegrierende und ästhetisch sehr ausgefeilte Stimme am Akkordeon zu erweitern. Einerseits spielt sie in Bands von Duo bis Ensembles, mit Musikern aus Finnland, den USA und von anderswo. Gleichzeitig baut sie immer weiter ihr Solorepertoire aus. Es ist ein Sommertag Ende Juli, als sich die Künstlerin zu Hause in Helsinki an ihrem Notebook einfindet für ein Videointerview per Skype.
Haapavesi, Kaustinen, Helsinki: Reise durch die finnische Folklore
Im ländlichen Finnland ist sie aufgewachsen, einige Stunden entfernt von der Metropole Helsinki, in der sie heute lebt. "Wir hatten eine Farm", berichtet sie.