„Paris, meine Damen und Herren"

Andreas Hinterseher

„Paris, meine Damen und Herren!“

Text: Christina M. Bauer Foto: Andreas Hinterseher

In unserer neuen Rubrik „Gastkomponist“ stellen wir ab dieser Ausgabe in jedem akkordeon magazin einen Akkordeon-​Komponisten mit einem seiner Stücke vor. Den Anfang macht der bayerische Jazz- und Weltmusiker Andreas Hinterseher.

Andreas Hinterseher ist Akkordeonist und Komponist. Er lebt in einem kleinen Dorf im ländlichen Oberbayern. In den letzten Jahrzehnten ist er vor allem mit dem Weltmusik- und Jazz-​Quartett Quadro Nuevo aufgetreten und hat in dieser Besetzung mehrere Alben eingespielt. Bei seinen Tourneen hat das Ensemble buchstäblich die ganze Welt bereist, dabei nicht zuletzt viele Eindrücke und Inspirationen in die eigene Musik einfließen lassen. Tango, Valse Musette, arabische Musik, Canzone, Jazz, Volkslieder, Kooperationen mit Orchester, Hörbücher – es ist ein stilistisch sehr facettenreiches Repertoire entstanden. Zusammen mit dem Quartett wurde Hinterseher mehrmals mit Musikpreisen ausgezeichnet, darunter dem ECHO Jazz und dem German Jazz Award. Einige Lieder landeten unter den ersten zehn Titeln der Jazz- und Weltmusikcharts.

Der Akkordeonist spielt außerdem im Duo mit Violinistin und Filmmusik-​Komponistin Martina Eisenreich. Gelegentlich tritt er als Solist allein mit dem Akkordeon auf. Als Komponist hat er in den vergangenen Jahren selbst einige Jazz- und Weltmusik-​Stücke geschrieben. Zudem hat er eine ausgefeilte, zwölfteilige Komposition angefertigt, die im Bereich der klassischen Akkordeonmusik angesiedelt ist. Interessierte können die Stücke auf seiner Website www.andreas-​hinterseher.de erwerben, und finden dort bei Bedarf zusätzliche Hinweise zu Noten und Spielweise als kostenlose pdf-Dateien. Für die Leser des akkordeon magazins hat uns der Musiker einen Musette Walzer zum Abdruck zur Verfügung gestellt. Dieser knüpft in eigener Form an die reichhaltige Akkordeontradition Frankreichs an.

Das schreibt Hinterseher zur ­Entstehung des Stücks:

„Dem strebsamen Akkordeonisten eröffnet sich die musikalische Weite der Welt wohl als erstes durch einen Tango oder einen Musette-​Walzer. Die glänzenden Paraderollen des Akkordeons, von keinem anderen Instrument authentischer zu spielen. Auch ich hab mir einen solchen Walzer überlegt, denn es macht unglaublich Spaß, diese musette-​typischen Triolen in die Tasten zu jagen.

Doch noch viel schwieriger, als die richtigen Noten zu finden, war es, den richtigen Titel zu finden. Au bal musette, rue la irgendwas, Monsier Bif, Madam Baf… aber was sollte das besagen…
Eines Tages kam mir eine Ansage bei einem Konzert eines befreundeten Blechbläserquintetts zu Ohren, die begann mit ‚Paris, meine Damen und Herren‘ und schilderte im weiteren Verlauf ein malerisches Stimmungsbild dieser phantastischen Stadt. Genau das ist es, ein Stimmungsbild, ein genussvolles Schwelgen in den Klischees, ein ironischer, liebevoller Blick auf die heimlichen Träume, die immer wieder dazu fähig sind, den gelebten Alltag zu verzaubern …“

-> Für die Leser des akkordeon magazins hat uns der Musiker einen Musette Walzer zum Abdruck zur Verfügung gestellt

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