Filmreif

Filmreif: Akkordeonkunst in Bild und Ton

Berühmte Komponisten wie Ennio Morricone, Nino Rota, Dario Marianelli, Hans Zimmer, Michel Legrand oder Yann Tiersen, Musiker wie Frank Marocco, Richard Galliano und der junge Italiener Pietro Roffi, deutsche Filmmusikschreibende wie Martina Eisenreich oder Stefan Hansen und viele andere haben die Musikszene auf ihre Art um akkordeonistische Filmmusik erweitert. Wir haben uns die gemeinsame Geschichte von Film, Musik und Akkordeon genauer angeschaut.

Text: Christina M. Bauer Fotos: Marko Nisi, Pietro Roffi, Shirin Baouche, Marietta Heel

Atmosphäre und Stimmung von Filmen? Nur halb so spannend ohne Musik! Klar, dass die musikalische Vertonung vom Fernsehdrama bis zum Hollywood-​Blockbuster viele Filmschaffende und Komponierende seit Jahrzehnten intensiv beschäftigt. Das Akkordeon begegnet uns auf der Kinoleinwand oder dem Fernsehbildschirm öfter als mancher zunächst vermuten mag. Im Bild ist das gelegentlich der Fall, umso mehr natürlich im Sound, also der Filmmusik. Hinzu kommen die Interpretationen am Akkordeon von Musik, die im Original etwa für Klavier, Streichensemble oder Orchester geschrieben wurde.

In der Filmgeschichte von Hollywood ist heute vor allem ein Name mit Akkordeonmusik verknüpft: Frank Marocco. Er lebte lange in Los Angeles, mit den Filmstudios vor der Haustür, war jahrzehntelang „der“ Akkordeonist dort, und ist in mehreren hundert weltweit bekannter Filme zu hören. So hat er parallel zu einer per se schon außergewöhnlichen Karriere als Jazzakkordeonist auf internationalen Bühnen die Welt des Hollywoodkinos um unzählige Musikstücke und Sounds erweitert.

Frank Marocco – Star-​Akkordeonist in Hollywood

Der junge Mann aus Joliet nahe Chicago lernte Akkordeon bei George Stefani und einige Jahre darauf vom damals besonders renommierten und gut vernetzten Andy Rizzo. Nach seinem Umzug an die Westküste nach Los Angeles trat er nach und nach in die Fußstapfen der bereits etablierten Filmakkordeonisten Dominic Frontiere und Carl Fortina, der seinerseits bis heute als der wohl am meisten aufgezeichnete Akkordeonist der USA gilt. Im Jahr 1964 lief der Film Alexis Sorbas von Regisseur Mihalis Kakogiannis mit Musik komponiert von Mikis Theodorakis. In dieser amerikanisch-​britisch-​griechischen Produktion mischte Akkordeonist Marocco mit, damals 33 Jahre alt. Ein Jahr darauf lief die international bekannte Produktion Doktor Schiwago mit Omar Sharif in der Hauptrolle. Die Musik stammte von Maurice Jarre, am Akkordeon: Frank Marocco.

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