Editorial #68: Hobby? Beruf? Berufung?

Editorial akkordeon magazin #68

Hobby ? Beruf ? Berufung ?

 

Das, liebe Leserinnen und Leser, ist hier die Frage!

Viele Menschen, inklusive mir, musizieren leidenschaftlich gern – zu Hause, in den eigenen vier Wänden, ganz für sich oder im kleinen Kreis. Musik machen macht Freude, ist kreativ, entspannt und hält einen, salopp gesagt, fit in der Birne. Das ist schön und für einige auch absolut ausreichend. Andere wiederum wollen mehr: Mehr Musik im Leben. Vielleicht zieht es sie auf die Bühne, vielleicht merken sie, dass sie ein Talent dafür haben, selbst Stücke zu schreiben oder anderen Musik nahe zu bringen. Und vielleicht stellt sich in diesem Zusammenhang ja die Frage: Möchte ich mein Hobby zum Beruf machen – als Profi, mit einer entsprechenden Ausbildung? 

In dieser Ausgabe werfen wir einen Blick auf verschiedene Möglichkeiten, sich für eine berufliche Zukunft in der (Akkordeon-) Musik zu entscheiden. Wir stellen den berufsbegleitenden Akkordeonstudiengang am Hohner-Konservatorium in Trossingen vor. Matthias Matzke, der sein Studium bereits erfolgreich abgeschlossen hat, teilt mit uns einen Erfahrungsbericht über die erste Zeit als Berufsmusiker. Und es gibt ein paar Nützliche Tipps von Steuerberater Holger Heckes, selbst leidenschaftlicher Akkordeonist und vertraut mit dem Thema Musiker und Steuern. Schließlich muss man auch abseits aller romantischen Vorstellungen an finanzielle und rechtliche Sicherheit denken, wenn man sich als kreativer Kopf selbständig machen möchte. 
A propos kreative Köpfe: Von denen haben wir natürlich wieder einige in unserem Heft. Den Bandoneonisten Daniele di Bonaventura zum Beispiel, der diesem kleinen, speziellen Instrument geradezu berauschende Töne entlockt. Und Vincent Peirani, einer der „jungen Wilden“ des europäischen Jazz, der ohne Schuhe, aber mit einem wunderschönen Victoria-Akkordeon die Welt bereist. Wussten Sie übrigens, dass Victoria der Akkordeonhersteller mit der längsten ununterbrochenen Geschichte ist? Alle anderen Traditionsmarken, so erzählte uns Elke Ahrenholz von Victoria, haben zumindest einen kleinen Bruch, eine Umbenennung oder eine Produktionspause in ihrer Geschichte. Victoria feiert dieses Jahr 100jähriges Bestehen. Wir gratulieren mit einem kleinen Porträt.
Darüber hinaus gibt es auch in dieser Ausgabe wieder allerhand zu entdecken aus der Welt des Akkordeons. Und, natürlich: viele praktische Tipps! Noten und die letzte Folge des Geburtstagslied-Workshops von Peter M. Haas, zum Beispiel – und Teil II der „Wie üben“ - Reihe von Stefan Kollmann.
Lassen Sie es klingen – und starten Sie gut und gesund in den Frühsommer!

Ihre Eva Geiger-Haslbeck